Frank Schirrmacher

Frank Schirrmacher

Frank Schirrmacher ist heute verstorben.

Wenn ich an Schirrmacher denke, fällt mir als erstes seine Rolle bei der FAZ ein. Er war Mitherausgeber der Zeitung und für den Feuilleton zuständig. Den Mensch stellte er in den Mittelpunkt und führte vor unserem geistigen Auge immer wieder vor, wie er gegen Widrigkeiten kämpft.

Der Krieg seines Feuilletons mit dem Wirtschaftsteil auf dem Höhepunkt der Eurokrise, der konstruierte Kampf der Märkte gegen Menschen und Demokratie, war ein Aufruhr, welcher einem intellektuellen Feuerwerk glich. Die Antwort von Jürgen Habermas auf Schirrmachers „Demokratie ist Ramsch“ hat es damals bis in meinen Politikunterricht geschafft. Die ganze Serie gibt es bei den NachDenkSeiten.

Dieses Beispiel zeigt auch, dass Schirrmacher trotz, oder gerade wegen seiner Arbeit bei der eher bürgerlich-konservativen Frankfurter Allgemeinen, nicht konservativ-rückständig war, sondern seine Gedanken nach vorne richtete – auch auf die digitale Zukunft und die Herausforderungen, die diese für uns bedeutet.

Frank Schirrmacher sah die digitale Revolution und Überwachung als die am tiefsten greifende Veränderung für die Menschheit überhaupt, er sah das Primat des Menschen gefährdet.

Oft habe ich die Meinung von Schirrmacher geteilt, noch mehr habe ich ihn für sein offenes Denken bewundert.

Mit Frank Schirrmacher ist eine wertvolle Stimme in Deutschland, in Europa, für die Menschen von uns gegangen.

Ich bedauere seinen Tod sehr.

 

Von Schirrmacher

Nachrufe

Ergänzung: Der Nachruf von Hr. Steingart beim Handelsblatt.

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